Wandern am UNESCO-Welterbe Donaulimes

Auf Schritt und Tritt römische Geschichte - der "Nasse Limes"

Der Donau-Panoramaweg markiert auch die römische Geschichte. Er erstreckt sich entlang des "Nassen Limes, wie die Donau als natürliche Grenze des römischen Reichs auch genannt wurde.

In Eining bei Neustadt an der Donau kann man noch heute die Reste des römischen Militärlagers Kastell Abusina sehen, das Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbes erhobenen Rätischen Limes ist.

Auch in Regensburg, Straubing, Künzing und Passau sicherten die Römer ihre Grenze gegen die germanischen Stämme im Norden.

In Regensburg geht man davon aus, dass eine Legion mit rund 6000 Kämpfern stationiert war. Die römische Siedlung „Castra Regina“ beherbergte seit 179 n. Chr. circa 15.000 Menschen. Im Stadtbild sind auch heute noch die Überreste der Befestigungsanlagen zu sehen.

Während man in Straubing den größten bekannten Komplex römischer Paraderüstungen mit Gesichtshelmen, Beinschienen und Rossstirnen bewundern kann, zeigt das Museum Quintana in Künzing auf anschauliche Weise und in vielen Wechselausstellungen und Aktionstagen die römische Geschichte an der Donau. In Passau kann man im Kastell Boiotro römische Funde aus Passau sehen.

Die Römer an der Donau: Museen und Informationen

Militärlager Kastell Abusina/Eining

Tourist-Information Bad Gögging

Heiligenstädter Straße 5, 93333 Bad Gögging

Tel. 09445 9575-0, www.abusina.com

 

Historisches Museum

Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg

Tel. 0941 507-2448, www.regensburg.de

 

Gäubodenmuseum Straubing

Fraunhoferstraße 23, 94315 Straubing

 

Tel. 09421 9741-10, www.gaeubodenmuseum.de

 

Museum Quintana

Osterhofener Str. 2, 94550 Künzing

Tel. 08549 9731-12, www.museum-quintana.de

 

RömerMuseum Kastell Boiotro

Lederergasse 43, 94032 Passau

Tel. 0851 34769, www.stadtarchaeologie.de


Grenze des römischen Reiches im Herzen Europas

Der deutsche Anteil am neuen Welterbe liegt in Bayern und umfasst folgende Denkmäler am Donau-Panoramaweg:

Seit 2021 Teil des UNESCO-Welterbe Donaulimes:

  • Das Heilbad von Bad Gögging, Stadt Neustadt a.d. Donau
  • Heiligtum auf dem Weinberg bei Eining, Stadt Neustadt a.d. Donau
  • Kleinkastell Weltenburg, Stadt Kelheim
  • Kastell und Vicus (Zivilsiedlung) von Regensburg-Kumpfmühl, Stadt Regensburg
  • Kastell und Vicus (Zivilsiedlung) von Regensburg-Großprüfening, Stadt Regensburg
  • Teile des Legionslagers, der Zivilsiedlung und des großen Gräberfelds in Regensburg
  • Ostkastell und spätantikes Kastell unter St. Peter, Straubing
  • Amphitheater in Künzing
  • Altstadt von Passau, Kastell Boiotro und Wachtturm in Passau-Haibach, Stadt Passau

Heilbad von Bad Gögging, Stadt Neustadt a. d. Donau:

Etappe 1: Neustadt a.d. Donau bis Kelheim

Die Reste einer römischen Badeanlage bei St. Andreas (Kirche) gelten als das Heilbad der legio III Italica, die ab 179 n. Chr. in Regensburg stationiert war. Ein großes Badebecken, vier Badewannen und ein Schwitzbad (laconicum) wurden hier ausgegraben. Römisches Museum für Kur-und Badewesen.

 

Heiligtum auf dem Weinberg bei Eining, Stadt Neustadt a. d. Donau:
Etappe 1: Neustadt a.d. Donau bis Kelheim
Drei Steingebäude eines Heiligtums aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr. liegen auf dem „Weinberg“. Im Tempel wurden Statuen der römischen Militärgottheiten Mars und Victoria gefunden. Teil des Wanderweges Römerschlaufe zum Jurasteig, Tipp: App Limes Mobil mit Augmented Reality, 360° Views der Gebäude und Funde.

 

Kleinkastell Weltenburg
Etappe 1: Neustadt a.d. Donau bis Kelheim

Das frührömische Kleinkastell Weltenburg datiert auf das erste Jahrhundert n. Chr. zurück und diente den Römern als einer der ersten Stützpunkte am Donaulimes. Heutzutage sind keine Überreste mehr sichtbar.

 

Kastell Abusina, Eining (UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes.)
Etappe 1: Neustadt a.d. Donau bis Kelheim
Das Römerkastell Abusina in Eining, ein ehemaliges Kohortenkastell, ist bereits seit 2005 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Obergermanisch-Raetischer Limes. Wöchentliche Führungen Mai bis September 10.30 Uhr. Monatliche Erlebnisführungen mit Schauspiel – Römer, Rettich und Randale. Alle Infos auf www.bad-goegging.de.

 

Kastell und Vicus von Regensburg-Kumpfmühl:

Etappe 3: Bad Abbach bis Regensburg
Das Kastell Kumpfmühl wurde um das Jahr 80 n. Chr. von den Römern zur Vereinfachung der Grenzsicherung gegründet. Außerhalb befand sich ein Lagerdorf, in dem die Familien der Soldaten lebten. Funde können im Pfarrheim der Pfarrei St. Wolfgang besichtigt werden.

 

Kastell und Vicus von Regensburg-Großprüfening:

Etappe 3: Bad Abbach bis Regensburg
Zeitgleich mit dem Regensburger Legionslager wurde gegenüber der Naabmündung ein kleines Hilfstruppenkastell errichtet. Kastell und Lagerdorf wurden im 3. Jh. n. Chr. zerstört. Ein Wirtschaftsgebäude wurde ausgegraben, der Rest der Gebäude verbleibt zum Schutz unter den Äckern und Wiesen.


Legionslager, Zivilsiedlung, Gräberfeld Regensburg:

Etappe 3: Bad Abbach bis Regensburg
Von dem 24,5 ha großen Legionslager (spätes 2. bis 5. Jh. n. Chr.) sind die porta praetoria, sieben Teilstücke der Lagermauer und Reste von Mannschaftsbaracken unter dem Niedermünster Teil des Welterbes. Kleine Flächen im Westen im Bereich des Velodroms und im Osten um die Königliche Villa repräsentieren zudem die Zivilsiedlung (canabae legionis) des Lagers. Auf dem sog. Großen Gräberfeld wurde ab dem späten 2. Jh. n. Chr. bestattet. Bis heute wurden 7.000 Gräber geborgen.

 

Ostkastell und spätantikes Kastell Straubing:

Etappe 6: Kirchroth bis Bogen
Der Römerpark in Straubing (Zugang mit Parkmöglichkeit: Schlesische Straße) informiert über das Ostkastell III, das bis in das 3. Jh. n. Chr. bestand, und seine Zivilsiedlung. Ebenso die Überreste des spätantiken Kastells auf dem Krichhügel von St. Peter gehören zum Welterbe Donaulimes.
Tipp: Von den Krisenzeiten, in denen das Ostkastell und seine Zivilsiedlung untergingen, zeugt der Schatzfund von Straubing (Gäubodenmuseum: Fraunhoferstr. 23).

 

Amphitheater Künzing:

Etappe 9: Winzer bis Windorf
In Künzing wurden die nicht ausgegrabenen Teile eines hölzernen Amphitheaters (2. Jh. n. Chr.) und eine anschließende Fläche der zivilen Kastellsiedlung zum Teil des Welterbes ernannt. Die ehemaligen Standorte der Anlagen aus römischer Zeit sind Bestandteil eines Themenwegs, der durch den Ortskern von Künzing führt.

Tipp: Römerausstellung im archäologischen Museum Quintana (Osterhofenerstr. 2)

 

Altstadt, Kastell, Wachturm Passau:

Etappe 10: Windorf bis Passau
Im Areal des Klosters Niedernburg befinden sich Reste einer Zivilsiedlung (1. bis 3. Jh. n. Chr.) und des spätantiken Kastells Batavis, das bis in das späte 5. Jh. n. Chr. bestand. Das spätantike Kastell Boiotro wurde um 300 n. Chr. erbaut und bis in das fortgeschrittene 5. Jh. n. Chr. genutzt. Flussabwärts von Boiotro stand ein Wachturm (burgus), der unter Kaiser Valentinian (364–375 n. Chr.) errichtet wurde.
Tipp: Römermuseum Kastell Boiotro (Lederergasse 43-45)

Regensburg ist gleich zweifach UNESCO-Welterbe

Bereits 2006 wurde die Altsdtadt mit Stadtamhof mit ihren über 1.000 denkmalgeschützten Gebäuden UNESCO-Welterbe. 2021 wurde Regensburg UNESCO-Welterbe Donaulimes.

 

Folgende Etappen am Donau-Panoramaweg führen durch das UNESCO-Welterbe:

  • Etappe 3: Bad Abbach bis Regensburg
  • Etappe 4: Regensburg bis Bach an der Donau